Lebens- und Trauerfeuer.
Gemeinschaft erleben, Verluste wandeln.
Jeder Schmerz will bezeugt werden, damit er sich wandeln kann.
Wir alle erleben immer wieder Schmerzhaftes in unserem Leben: gescheiterte Beziehungen, tiefgreifende Konflikte, Krankheit oder den Verlust eines geliebten Menschen. Auch können wir darüber trauern, dass wir etwas nie hatten, was uns bis heute fehlt, z.B. körperliche Zuwendung oder Anerkennung von unseren Eltern. Oder tiefe Sehnsüchte und Wünsche nach Familie, nach eigenen Kindern oder einer bestimmten Art zu leben sind unerfüllt geblieben. Nicht zuletzt kann das Leid der Welt in Form von Kriegen und Umweltzerstörung uns mutlos und ohnmächtig machen.
Das Lebens- und Trauerfeuer ist eine Einladung zu diesen schmerzhaften Erfahrungen im Leben hinzuschauen und die damit zusammenhängenden Gefühle willkommen zu heißen. Das Feuer in unserer Mitte erinnert uns daran, dass wir uns größeren Kräften anvertrauen dürfen. Wie das Holz sich im Feuer wandelt, darf sich durch das Trauern etwas in uns wandeln: Festes darf sich lösen und wieder lebendig werden, so dass wir uns wieder auf die Fülle des Lebens ausrichten können.
Wir beschenken uns an diesem Wochenende gegenseitig: Wir lauschen unseren Geschichten, teilen unseren Schmerz und lassen uns berühren von der Kraft des Miteinanders im Kreis. Dabei ist jede und jeder im ganz individuellen Ausdruck willkommen: leise oder laut, sichtbar oder ganz nach innen gerichtet, mit Tränen, mit Wut, mit Stille oder etwas ganz Anderem. Dazwischen lassen wir es unserem Körper gut gehen, essen gemeinsam, singen, genießen Berührung, wenn wir das wollen und lassen uns in die wohlige Wärme der Gemeinschaft fallen.
Persönliche Bezüge und bisherige Erfahrungen
Das Trauern in Gemeinschaft habe ich 2017 während meiner 3-jährigen Ausbildung zur Beraterin für naturverbundene Ritualarbeit beim Circlewise Institut das erste Mal kennen und schätzen gelernt. Als ich innerhalb kürzester Zeit 2 nahe Menschen verlor, konnte ich selbst erleben, wie heilsam und befreiend es war, gehalten von der Gemeinschaft trauern zu können. Immer wieder bin ich berührt von der transformativen Kraft der Trauer und von der Tiefe der Begegnung, wenn wir es wagen, uns in unserer Verletzlichkeit und unserem Schmerz zu zeigen. Wir schenken uns gegenseitig das Wertvollste, das Menschen sich schenken können: Präsenz, Anteilnahme, Gehaltensein und Zeit, den eigenen Ausdruck zu finden.  
Das Lebens- und Trauerfeuer findet 2026 das 5. Mal im Raum Dresden statt und ich bin dankbar, dass wir diesen Raum für gemeinschaftliches Trauern öffnen. Die Menschen, die bisher teilgenommen haben, hatten vielfältige Beweggründe: Es kann der rituelle Abschluss einer langen Trauerzeit sein, genauso wie das behutsame in Kontakt-Kommen mit bisher verborgenen Gefühlen von Wut, Trauer und Ohnmacht. Auch die tiefe Sehnsucht nach Gemeinschaft und Gehaltensein hat Menschen in unseren Kreis geführt. Und wenn es Dich ruft, Du aber nicht genau weißt warum, vertraue Deiner Bewegung. Du bist mit Allem herzlich willkommen.
Ursprünge
Das Trauerfeuer in seiner ursprünglichen Form wurde von Elke Loepthien-Gerwert vom Circlewise Institut „geschöpft“ und findet an vier aufeinanderfolgenden Tagen statt. Es ist inspiriert von den Trauerritualen von Sobonfu Somé und dem damit zusammenhängenden Auftrag, Wege des Trauerns in Gemeinschaft zu finden, die mit unserer Kultur verwurzelt sind. “Heilige Feuer” sind in vielen Kulturen überliefert, so auch in unserem mitteleuropäischen Kulturraum, wo sie als “Not-Feuer” bis vor wenigen Jahrhunderten entzündet worden sind. Gemeinschaftliche Feuer wie das Osterfeuer oder das Johannisfeuer sind im Brauchtum, beispielsweise in süddeutschen Raum, auch heute noch lebendig.
Ich bin sehr dankbar, dass durch Elke Loepthien-Gerwert diese Form des Trauerns in Gemeinschaft in mein Leben gekommen ist. Seit vielen Jahren erforscht sie das Thema Trauer mit all seinen Facetten und findet Wege und Formen, Menschen wieder in Verbindung mit dieser uns alle innewohnenden transformativen Kraft zu bringen.
Organisatorisches
 
Termin:  
Fr. 30.01. - So 01.02.2026    -   
Die Teilnahme ist nur am gesamten Seminar möglich
Seminar-Zeiten: Fr 17 -20 Uhr, Sa 10:00 - 18:00 Uhr, So 10 - 13 Uhr
Preis: 190 € inkl. Suppe am Samstag (160 € für Wiederholende, 160 € für Ermäßigte - 3 Plätze)
Ort:   Haus für Bewusstsein und Lebensfreude, Grunaer Weg 27, 01277 Dresden und Feuerstelle im angrenzenden Garten
Begleitung: Birgit Schmidt und Heide Horst - sowie Theresa Lux (Gitarre, Lieder) und Tom Kuba (Feuer)
Wir werden Zeiten im Seminarraum verbringen und Zeiten am Feuer draußen. Am Samstag gibt es ein Mittagessen mit Suppe, sowie Brot und Aufstriche. Der Tag am Samstag klingt aus mit einem Abendessen, das wir nach Seminarende (ab 18 Uhr) gemeinsam in Form eines Mitbring-Buffets gestalten. Wir raten Dir, keine weiteren Termine am Samstagabend zu planen, so dass Du Zeit hast, das Erfahrene zu integrieren. - Genauere Details zum Ablauf und zur Vorbereitung werden nach der Anmeldung verschickt.
Übernachtung: Es ist möglich im Haus für Bewusstsein und Lebensfreude zu übernachten. Dies ist unabhängig vom Seminar und wir sind in die Vermietung nicht involviert. Eine Übersicht der Zimmer findest Du hier. Falls Interesse besteht, melde Dich gerne bei Gabriele Schuppe per E-Mail: newdawn-dresden[at]web.de oder per Telefon: +49 351 80 13 88 7.
 
  
 